Institut für Empirische Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie
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Meyer, Silke (2017): Das verschuldete Selbst. Narrativer Umgang mit Privatinsolvenz

Meyer, Silke (2017): Das verschuldete Selbst. Narrativer Umgang mit Privatinsolvenz (= Arbeit und Alltag Bd. 12), Frankfurt/ New York, 447 S., ISBN 9783593506883, 39,95 Euro

Seit dem 1. 1. 1999 ist in Deutschland die Restschuldbefreiung von privaten Schulden gesetzlich möglich. Die Insolvenzordnung sieht hierfür ein pädagogisches Programm vor, mit dem sich die Überschuldeten als "redlich" (InsO §1) und somit der finanziellen Schuldbefreiung würdig erweisen. Was aber macht Redlichkeit im Kontext von Verschuldung aus? Die geforderten Haltungen zeigen eine neoliberale Prägung: Selbstaktivierung, Selbstauskunft, Eigenverantwortlichkeit. Anhand von narrationsanalytisch ausgewerteten Interviews mit Verschuldeten zeigt die Autorin, wie diese Anforderungen und damit die Schuld an den Schulden internalisiert werden. Mit der Untersuchung des Erzählens als diskursiv anschlussfähiger Akt der Selbstkonstitution leistet das Buch nicht zuletzt einen methodologischen Beitrag zur empirischen Subjektivierungsforschung.

Weitere Informationen unter: Campus Verlag