Institut für Empirische Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie
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Vortrag von Prof. Dr. Helge Gerndt

Am 03.02.2011 um 19Uhr im Hörsaal 002, Schellingstr. 3

03.02.2011

Die Münchner Vereinigung für Volkskunde e.V. lädt Sie herzlich ein zum Vortrag von Prof. Dr. Helge Gerndt:

Vom Ding zum Bild
Was bedeutet die Verbildlichung unseres Lebens?

Die (elektronische) Verdichtung vieler Alltagsdinge zu immer kleineren und kompakteren Geräten hat sich seit den 1990er Jahren ungeheuer beschleunigt. So verschwinden heute im Handy neben dem Telefon auch Kamera, Notizbuch oder Walkman; das GPS-Gerät macht Wegweiser an Autostraßen und selbst im Hochgebirge zunehmend überflüssig. Mit solcher Sachtransformation ist zugleich ein Visualisierungsschub verbunden, d.h. aus handgreiflichen Gegenständen gehen Phänomene hervor, die zu einem wesentlichen Teil Bilder sind.

Der Vortrag geht der Frage nach, worin die Besonderheit der Bilder und Bildmedien in der Moderne liegt. Was bewirkt die verstärkte Visualisierung unseres Alltags? Was bedeutet es, wenn Dinge oder Körper zu einem Bild werden? Vor dem Hintergrund des surrealistischen Bildwerks von René Magritte soll beispielhaft erläutert werden, wie die allgegenwärtigen technischen Verbildlichungsprozesse z.B. unseren Blick präformieren und wie sich unsere Raum-, Zeit- und Körperwahrnehmung verändert, inwieweit sich andererseits aber auch die Anschauungs- und Denkmöglichkeiten erweitern und neue Wahrnehmungsweisen entstehen.