Institut für Empirische Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie
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Stellenangebot: HiWi/Tutor_in gesucht

Für das kommende Wintersemester sucht das Institut für Empirische Kulturwissenschaft ein_e Person, die ein seminarbegleitendes Tutorium unterrichtet.

26.07.2019

Für das kommende Wintersemester sucht das Institut für Empirische Kulturwissenschaft ein_e Person, die ein seminarbegleitendes Tutorium unterrichtet. Die Stelle wird nach den üblichen Sätzen für wissenschaftliche Hilfskräfte entlohnt und ist auf ein Semester befristet. Das Tutorium soll sowohl die Inhalte des Seminars „Das Andere von Vernunft und Ordnung? - Kulturwissenschaftliche Zugänge zu Drogen, Rausch und Ekstase“ (Dozent: Simon Zeitler, Ankündigungstext siehe unten) vertiefen, sowie eigenständige Perspektiven aufzeigen und die Kursteilmehmer_innen zum kritischen Denken ermutigen. Die Arbeit als Tutor_in bietet die Möglichkeiten eigene Lehrerfahrungen zu sammeln und eigenständig Inhalt und Didaktik zu gestalten.

Bewerben können sich Studierenden des Fachs Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie (B.A./M.A.). Der Bewerbung ist eine kleine, formlose Skizze (maximal eine halbe Seite Din A4) mit möglichen Inhalten und Zugängen des seminarbegleitenden Tutoriums beizufügen. Die persönliche Anwesenheit in München zwischen 27. und 29. August zwecks Vertragsunterzeichnung ist vorausgesetzt.
Bewerbungen bitte bis zum 21. August per Mail an: simon.zeitler@lmu.de

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Ankündigungstext des Seminars:

Das Andere von Vernunft und Ordnung? - Kulturwissenschaftliche Zugänge zu Drogen, Rausch und Ekstase

Der Konsum psychoaktiver Substanzen ist ein alter Begleiter der Menschheit, schon weit vor der Antike gibt es Berichte darüber. Die Praktiken des Konsums, die Substanzen selbst, aber auch die gesellschaftliche Umgangsweise damit zeigen sich dabei als äußerst wandelbar. In der Neuzeit kommen die Debatten um Prohibition und Legalisierungen, um Verbote und Hilfsangebote immer wieder auf und erleben auch derzeit wieder eine starke Konjunktur. Dabei sind die Grenzziehungen zwischen Nüchternheit und Rausch, zwischen gesellschaftlich akzeptiertem oder gar erwünschtem Verhalten und als problematisch oder gar krankhaft empfundenem Konsum arbiträr. Auch im historischen Vergleich erscheinen sie als äußerst wandelbar. Rauschhafte Zustände werden häufig als Ausnahmen, als Ausbrüche aus dem Alltag verstanden und auch als solche erlebt. Doch die Debatten um medikamentöse Selbstoptimierung, um Verschiebung der Leistungsgrenzen durch Ritalin und Kreativitätssteigerung durch LSD Microdosing werfen die Frage auf, ob sich die Kategorisierung von substanzinduzierten psychischen Zuständen als des Anderen des rationalen Menschenbilds und herrschender ökonomischer Logik aufrecht erhalten lässt. Im Seminar werden anhand der weit gefassten Thematik „Drogen“ verschiedene Schwerpunkte behandelt: theoretische Zugänge mit Fokus auf Techniken des Regierens werden genauso ihren Platz finden wie empirische Texte, die sich mit popkulturellen Überformungen von Konsumpraktiken beschäftigen, oder sich auf die Schattenseiten der Ökonomien von Substanzproduktion, - vertrieb und staatlicher Regulierung konzentrieren. Ziel dieses lese- und arbeitsintensiven Seminars ist es, anhand der verschiedenen Themenfelder eine kulturwissenschaftlich fundierte, gesellschaftskritische Perspektive auf das Thema zu vermitteln.