Institut für Empirische Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie
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Neuerscheinung: Das Affektregime weiblicher Altersarmut. Zur subjektiven Verarbeitung von Prekarität

Alexandra Rau | 40,00 € | ISBN 9783593517513 | 375 Seiten

18.09.2025

altersarmutaus der Reihe

Arbeit und Alltag

Über das Buch

Altersarmut betrifft in erster Linie Frauen. Sie ist das Ergebnis geschlechtsspezifischer Arbeits- und Lebensverläufe, politischer Versäumnisse und sozialstaatlicher Rückzüge und nicht zuletzt Produkt eines sozialen Sicherungssystems, das einseitig auf Lohnarbeit zentriert ist. Doch was bedeutet es, Armut im Alter zu erleben? Alexandra Rau wirft einen schonungslosen Blick auf die affektive Dimension weiblicher Altersarmut. Ausgehend von ethnografischen Porträts zeigt sie, dass Gefühle wie Scham, Einsamkeit, Angst, Melancholie oder Kränkung keine individuellen Phänomene sind, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Ungleichheiten. Gleichzeitig prägen sie die Handlungsmöglichkeiten jener Frauen, deren Leben von prekären Beschäftigungsverhältnissen und Fürsorgeverantwortung bestimmt waren.

Die empirische Studie liefert intime Einblicke in die alltäglichen Verstrickungen einer Generation, für die das Versprechen eines finanziell abgesicherten ›wohlverdienten Ruhestands‹ obsolet geworden ist – und macht deutlich: Altersarmut ist auch eine tief emotionale Erfahrung. Eine, die Vereinzelung fördert, politische Mobilisierung erschwert und affektive Zumutungen produziert. In kulturwissenschaftlicher Schärfe entwickelt Rau das Konzept der Affektarbeit weiter und eröffnet damit eine neue Perspektive auf ein drängendes gesellschaftliches Problem.

Der Link zum Buch.