Alltagskultur im sozialistischen Dorf (DFG, 1993 - 2000)
Das Forschungsprojekt hat am Beispiel des Dorfes Raduil, Bulgarien, und des Dorfes Merxleben, Thüringen, die Auswirkungen des sozialistischen Systems auf das Alltagleben der ländlichen Bevölkerung untersucht. Traditionelle Lebensformen wurden umgestaltet von einem politischen System, das das Leben des Einzelnen umfassend für seine Ziele vereinnahmen wollte. In der Auseinandersetzung der Dorfbevölkerung mit Staat und Partei entstand eine "realsozialistische Lebensweise", die nachhaltigen Einfluß auf die gegenwärtigen Transformationsprozesse ausübt. Der Vergleich beider Dorfstudien zielt auf Aussagen über staatlich gesteuerte Formen des kulturellen Wandels.
Stichwörter
Alltagskultur, Sozialistische Länder, Dorf, Transformation
Förderung
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn
Art der Forschung
DFG-Normalverfahren
Zeitraum
1993-2000
Kooperation
Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Sofia
Leitung
Prof. Klaus Roth (mit Prof. Helge Gerndt bis 1997)
Mitarbeiter
Dr. Doroteja Dobreva, Petar Petrov MA, Dr. Gabriele Wolf, Dr. Barbara Schier
Publikationen
- Fr.-D. Grimm, K. Roth (Hg.): Das Dorf in Südosteuropa zwischen Tradition und Umbruch. München: SOG 1997.
- D. Dobreva, K. Roth (Hg.): Seloto meždu promjana i tradicija. Heft 3-4 der Zs. Bălgarski folklor 23 (1997), S. 1-143.
- K. Roth: Praktiken und Strategien der Bewältigung des Alltagslebens in einem Dorf im sozialistischen Bulgarien. In: Zs für Balkanologie 35 (1999) 63-77.
- B. Schier: Alltagsleben im "sozialistischen Dorf". Merxleben und seine LPG im Spannungsfeld der SED-Agrarpolitik (1945-1990). Münster: Waxmann 2001(= Münchener Beiträge zur Volkskunde, Bd. 30).