Institut für Empirische Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie
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Trümmerzeit. Eine alltagsgeschichtliche Spurensuche in München 1945-1955

Kontakt: Dr. Jens Wietschorke

2025 wird nicht nur, aber auch in München an das 80 Jahre zurückliegende Kriegsende gedacht werden. Das Studienprojekt nimmt dieses bevorstehende Gedenkjahr zum Anlass, auf die Alltags- und Kulturgeschichte der Stadt in der unmittelbaren Nachkriegszeit zurückzublicken. Wie organisiert sich das Alltagsleben in einer Stadtgesellschaft, die einerseits mit den furchtbaren Folgen des Zweiten Weltkriegs und einer bis zur Unkenntlichkeit zerstörten urbanen Infrastruktur zu kämpfen hat und andererseits mit der moralischen Hypothek der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen schwer belastet ist? Wie war es unter den damaligen Bedingungen möglich, München binnen weniger Jahre wieder zu einer funktionsfähigen Stadt zu machen? Und welche Verdrängungsleistungen waren nötig, um den dazu notwendigen Optimismus aufzubringen? Wir beleuchten die verschiedensten Themen und Aspekte dieser Krisenzeit – vom Schwarzmarkt über die “Kultur der Besatzung” (Ina Merkel), die Situation der “Displaced Persons”, den zaghaften Wiederbeginn des Oktoberfests bis zur städtebaulichen Planung für das neue München – und erarbeiten gemeinsam ein Endprodukt (Ausstellung, Publikation, Audiowalk etc.), für das wir u.a. mit Mitarbeiter*innen des nunmehr geschlossenen Stadtmuseums und des Kulturreferats der Stadt München kooperieren werden. “Spurensuche” bedeutet dabei immer auch, Archive, Sammlungen, Museen sowie den Stadtraum nach originären Quellen und Materialien zu durchforsten.