Institut für Empirische Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie
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Forschungskolloquium im WiSe 2020/2021 - Feminismen in Europa: Positionen – Konflikte – Strategien

des Instituts für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München in Kooperation mit der Frauenakademie München e.V. Dienstag, 18 Uhr c.t., digital über Zoom

03.11.2020 – 02.02.2021

Feminismen in Europa: Positionen – Konflikte – Strategien

Feminismus steht heute in ganz Europa verstärkt im Fokus der Öffentlichkeit: Gründe dafür sind sowohl das Erstarken feministischer Bewegungen weltweit als auch zunehmende Angriffe auf Gleichstellungspolitiken und Gender Studies. Rechtspopulistische und konservative Akteur*innen stellen emanzipatorische Konzepte von Geschlecht und Familie sowie einem gleichberechtigten Leben zunehmend in Frage und vereinnahmen gleichzeitig feministische Argumente für nationalprotektionistische Zwecke, wenn zum Beispiel Frauenschutz zur Legitimation restriktiver Migrationspolitik genutzt wird. Dem gegenüber haben feministische Organisierung und Protest in den letzten Jahren zugenommen und wurden zu einer wichtigen Kraft gegen den Aufstieg reaktionärer Strömungen und gegen einen Backlash in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Konfliktlinien verlaufen entlang von Themen wie Recht auf Abtreibung und körperliche Selbstbestimmung, Anerkennung sexueller Vielfalt und multipler Geschlechtsidentitäten, Fragen von Geschlechterverhältnissen im Kontext von Religion, Verflechtungen von (Anti-)Rassismus und Feminismus oder Kämpfen gegen sexualisierte Gewalt.

Vor diesem Hintergrund fragt das Forschungskolloquium danach, wie sich innerhalb dieses Spannungsverhältnisses feministische Bewegungen sowie unterschiedliche Feminismen in Ost- und Westeuropa formieren und artikulieren. Die Vorträge umfassen theoretische Reflexionen und empirische Studien und nehmen dabei historische sowie gegenwärtige Entwicklungen in den Blick. Sie werfen einen differenzierten Blick auf folgende Fragen: Wie wird Geschlecht als Kategorie (de-)konstruiert, (re-)präsentiert und verhandelt? Inwiefern kommt es zu Verschränkungen mit anderen Differenzkategorien wie Sexualität, Ethnizität, Religion oder nationaler Identität? Welche Vorstellungen von Gleichberechtigung, Emanzipation und Gleichstellungspolitik werden verfolgt und inwieweit sind diese umkämpft? Welche Dynamiken entwickeln sich aktuell zwischen Rechtspopulismus und lokalen sowie transnationalen Feminismen?

Termine

03.11.2020 | Zsófia Lóránd (University of Cambridge): Feminism in Socialist Yugoslavia: Introducing the Concept of Gender for Women’s Equality

10.11.2020 | Friederike Faust (Humboldt-Universität zu Berlin): Feminismus und Fußball: Über politische Metamorphosen und die Lücken im paraethnographischen Wissen am Beispiel von Frauenfußballaktivistinnen

17.11.2020 | Elżbieta Korolczuk (University of Warsaw/Södertörn University Stockholm): Anti-Gender Campaigns, Right-Wing Populism and Elite Change in Central and Eastern Europe in a Comparative Perspective

08.12.2020 | Claudia Snochowska-Gonzalez (Polish Academy of Sciences Warsaw): The Struggle for Liberalization of Abortion Law in Poland and Spain: Its Context, Effects, and Prospects for the Future

12.01.2021 | Denise Bergold-Caldwell (Philipps-Universität Marburg): Schwarze Feminismen in Deutschland: Historische und aktuelle Fragestellungen

19.01.2021 | Imke Schmincke (Ludwig-Maximilians-Universität München): Eins, zwei, drei, viele Feminismen: Zeitgenössische Feminismen auf dem Prüfstand

02.02.2021 | Marion Näser-Lather (Philipps-Universität Marburg): (Differenz-)feministische Antworten auf den Maskulinismus: Die italienische Frauenbewegung „Se Non Ora Quando?“

Zeit und Ort

Das Forschungskolloquium findet an sieben Dienstagen im Semester, 18-20 Uhr c.t., als digitales Format über Zoom statt.

Bisher war hier der Zoom-Link für die Vortragsreihe öffentlich zugänglich. Grund dafür war das Anliegen, den Zugang zum Kolloquium möglichst niedrigschwellig zu gestalten. Leider waren wir bei der letzten Veranstaltung von einer Zoom-Bombing-Attacke betroffen und haben uns deswegen dazu entschlossen, den Zoom-Link in Zukunft nur noch an angemeldete Teilnehmer*innen zu versenden. Trotzdem sind alle nach wie vor herzlich eingeladen daran teilzunehmen. Wir behalten uns jedoch das Recht vor, Personen, die die Veranstaltung stören oder andere belästigen, jederzeit aus dem Zoom-Raum zu entfernen.

Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an Simone Beigel: simone.beigel@ekwee.uni-muenchen.de