Institut für Empirische Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie
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Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2009/10

Die Kursbelegung ist nur über LSF möglich. Anmeldung und Rückmeldung am Institut: 20.10. bis 29.10.2009.

17.07.2009

Hier finden sie Informationen zu


LEHRVERANSTALTUNGEN IM WINTERSEMESTER 2009/10

Änderungen im Vorlesungsverzeichnis sind möglich. Bitte beachten Sie die Ankündigungen am Institut und im Internet: http://www.volkskunde.lmu.de

Studienberatung

Prof. Dr. Burkhart Lauterbach, Do. 10–12 (Raum E 06, Tel. 2180–3524)
Dr. Sabine Hess, Do. 12–14 (Raum E 04, Tel. 2180–2131)

Keine Entgegennahme telefonischer Seminaranmeldungen

Feriensprechstunden und zusätzliche Sprechstunden zu Semesterbeginn – siehe Aushänge

Anmeldung für Erstsemester (Bachelor):

Erstsemester (Bachelor) melden sich bitte  im Zeitraum vom 20.10. – 29.10.2009 zwischen 10-12 Uhr oder 14-16 Uhr persönlich im Geschäftszimmer E 03/Ludwigstr. 25/0 an. Dort erfolgt auch die Ausgabe der Seminarkarten.

Rückmeldung am Lehrstuhl (bis zum 29.10.2009 jeweils zu den Öffnungszeiten)  und Einzeltermine: 19.11. 10-12Uhr,  17.12. 10-12Uhr,  21.01. 10-12 Uhr und 11.02. von 10-12 Uhr
Bitte melden Sie sich in jedem Semester, in dem Sie unsere Lehrveranstaltungen besuchen, durch den Erwerb einer gültigen Seminarkarte  (7 Euro) am Institut zurück.  Die Rückmeldung ist für alle Studierenden verpflichtend (Bachelor, Magister, Erziehungswissenschaftliches Studium)!

Belegung von Grundkursen und Seminaren

Alle Studierenden belegen ihre Kurse und Seminare ab WS 09/10 online über LSF – (Online-Anmeldungen erlangen erst durch Bestätigung Gültigkeit)

Für die Nutzung von LSF benötigen Sie Ihre Campus-Kennung. Diese Kennung erhält jede/r Studierende der LMU zu Studienbeginn!

Einführungsveranstaltung

Am Montag, den 19.10.2009, findet von 10 bis 12 Uhr eine Einführungsveranstaltung in der Bibliothek des Instituts (E 020) in der Ludwigstr. 25/0 statt. Alle Erstsemester sind herzlich eingeladen!

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BACHELOR

VORLESUNGEN

PROF. DR. BURKHART LAUTERBACH
Kultur – Alltag – Wissenschaft. Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie
2-stündig, Mo 14-16, Theresienstr. 39 B139
Die Vorlesung versteht sich als einführende Veranstaltung und bietet daher einen allgemeinen Überblick über das Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie. Vor allem geht es darum, die zentralen Begriffe und Fragestellungen, die Gegenstandsbereiche sowie das breite Spektrum gegenwärtiger Forschungsansätze vorzustellen und so in die Denkweisen der Disziplin einzuführen. Forschungsbeispiele, auch aus der Wissenschaftsgeschichte, illustrieren die theoretischen Ausführungen, um zu einem besseren Verständnis volkskundlichen Denkens und Forschens beitragen zu können. Das wissenschaftliche Profil, das in der Lehrveranstaltung vermittelt wird, soll mit alltäglichen Erfahrungen, Beobachtungen und Problemstellungen in Beziehung gesetzt werden, um so die spezifischen Qualitäten des Faches als auch Bezüge zur beruflichen Praxis zu verdeutlichen.
Literatur: Bausinger, Hermann: Volkskunde. Von der Altertumsforschung zur Kulturanalyse. 3. Aufl. Tübingen 1999. – Brednich, Rolf W. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. Aufl. Berlin 2001. – Gerndt, Helge: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende. 3. Aufl. Münster u.a. 1997. – Göttsch, Silke, Albrecht Lehmann (Hg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001. – Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. 3. Auf. München 2006. – Warneken, Bernd Jürgen: Ethnographie popularer Kulturen. Eine Einführung. Wien u.a. 2006.

GRUNDKURSE

DANIEL HABIT, M.A.
Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie Grundkurs I A 
2-stündig, Mi. 10-12, Geschw.-Scholl-Pl. 1 E 216

DANIEL HABIT, M.A.
Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie Grundkurs I B
2-stündig, Do. 10-12,  Ludwigstr. 25, D2a
Der Grundkurs bietet einen Überblick über die zentralen Fragestellungen, Inhalte, Begriffe und Theorien des Faches Volkskunde/Europäische Ethnologie. Einen Einblick in die aktuelle Forschungspraxis vermitteln einschlägige Publikationen, außerdem fragen wir nach der Entstehung und Entwicklung des Faches. Abschließend werden Methoden der Beschreibung, Analyse und Interpretation von alltäglichen Praktiken und Prozessen vorgestellt, um zu verdeutlichen, dass Volkskunde lebensnah und empirisch arbeitet und dass gerade darin ihre spezifischen Potentiale als Wissenschaft liegen. Voraussetzung für den Scheinerwerb sind neben der regelmäßigen Mitarbeit ein Kurzreferat, eine schriftliche Arbeit sowie eine Klausur. Vorbesprechung: in der ersten Sitzung, in der auch die Vorstellung des Semesterplans sowie die Referatsvergabe erfolgen.
Kursbegleitende Pflichtlektüre: Helge Gerndt: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende. Münster u.a.31997. S. 11–39. Das Werk steht in der Institutsbibliothek (zur Anschaffung empfohlen im  Sekretariat: reduzierter Preis für Studierende!). Wolfgang Kaschuba: Einführung in die Europäische Ethnologie. München 32006. – Rolf W. Brednich (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 32001.

MARIA SCHWERTL, M.A.
Kulturtheorien A        
2-stündig, Mo. 10-12, Geschw.-Scholl-Pl. 1 B011

MANUELA BARTH, M.A. Kulturtheorien B       
2-stündig, Mi. 14-16, Geschw.-Scholl-Pl. 1 E341
Die Untersuchung des Alltags als Praxis und Prozess, wie sie in der Europäischen Ethnologie vollzogen wird, ist mit theoretischen Haltungen verbunden. Diese müssen nicht nur in konkreten Forschungen und Forschungsmethoden reflektiert werden, sondern auch in der Verwendung zentraler Begriffe des Faches, an deren vorderster Stelle ‚Kultur’ steht. Eine Auseinandersetzung mit den wichtigsten Kulturtheorien und Kulturtheoretikern ist deshalb Voraussetzung für das weitere Studium der Europäischen Ethnologie. In diesem Seminar werden anhand von biografischen Texten, Primär- und Sekundärtexten einflussreiche Persönlichkeiten aus den Kultur- und Sozialwissenschaftlern und ihre zentralen Positionen als Kulturtheoretiker vorgestellt und kontrastiert. Voraussichtlich diskutiert werden Max Weber, Georg Simmel, Sigmund Freud, Norbert Elias, Alfred Schütz, Erving Goffmann, Mary Douglas, Judith Butler, Pierre Bourdieu, Michel Foucault, Clifford Geertz, Michel de Certeau, Stuart Hall, John Fiske und Richard Sennett. Für das Seminar müssen wöchentlich Reading Notes der angegebenen Texte abgegeben, sowie ein Input-Referat gehalten werden. Den Abschluss des Seminars bildet eine Hausarbeit. Das Seminar ist vorgesehen und verpflichtend für Studierende des 1. Semesters des BA Volkskunde/Europäische Ethnologie (6 ECTS Punkte).
Literatur: Hofmann, Martin Ludwig, Tobias F. Korta und Sibylle Niekisch. Culture Club – Klassiker der Kulturtheorie. Frankfurt: Suhrkamp, 2006. Band 1 +2. 

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MAGISTER

VORLESUNGEN

PROF. DR. IRENE GÖTZ
Nationale Identitäten – kulturhistorische, ethnographische und biographische Zugänge
2-stündig, Mi. 10-12, Schellingstr. 3, E 001
Nationale Identitäten sind, insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, wirkmächtige Konstruktionen, die als „imagined communities“ durch kulturelle Praktiken und Inszenierungen in den Alltag hinein vermittelt werden. Nationale, regionale oder auch europäische Identitätskonzepte erscheinen dabei zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Regionen bei Einzelnen und Gruppen als konvergente oder aber auch als komplementäre oder konkurrierende Konzepte für die Selbstverortung. In dieser Vorlesung soll anhand von historischen wie gegenwärtigen Beispielen nationaler Identitäts- und Geschichtspolitik den unterschiedlichen Gebrauchszusammenhängen, Vermittlungsstrategien und Wirkungsweisen des Nationalen nachgegangen werden. Mit einer solchen multiperspektivischen Analyse, die Beispiele aus dem westlichen wie aus dem östlichen Europa mit einbezieht und schwerpunktmäßig auf die Situation Deutschlands nach der „Wende“ eingeht, wird verstehbar gemacht, wie kultureller Raum zu nationalem Raum homogenisiert wurde und wird und wie die Idee des Nationalen auch beim Einzelnen bewusstseinsbildend werden konnte.
Einführende Basisliteratur: Wolfgang Kaschuba (Hg.): Kulturen – Identitäten – Diskurse. Perspektiven Europäischer Ethnologie. Berlin 1995.

PROF. DR. BURKHART LAUTERBACH
Kultur – Alltag – Wissenschaft. Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie
2-stündig, Mo. 14-16, Hauptgebäude, Geschwister-Schholl-Platz 1, Raum E 120
Die Vorlesung versteht sich als einführende Veranstaltung und bietet daher einen allgemeinen Überblick über das Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie. Vor allem geht es darum, die zentralen Begriffe und Fragestellungen, die Gegenstandsbereiche sowie das breite Spektrum gegenwärtiger Forschungsansätze vorzustellen und so in die Denkweisen der Disziplin einzuführen. Forschungsbeispiele, auch aus der Wissenschaftsgeschichte, illustrieren die theoretischen Ausführungen, um zu einem besseren Verständnis volkskundlichen Denkens und Forschens beitragen zu können. Das wissenschaftliche Profil, das in der Lehrveranstaltung vermittelt wird, soll mit alltäglichen Erfahrungen, Beobachtungen und Problemstellungen in Beziehung gesetzt werden, um so die spezifischen Qualitäten des Faches als auch Bezüge zur beruflichen Praxis zu verdeutlichen.
Literatur: Bausinger, Hermann: Volkskunde. Von der Altertumsforschung zur Kulturanalyse. 3. Aufl. Tübingen 1999. – Brednich, Rolf W. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. Aufl. Berlin 2001. – Gerndt, Helge: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende. 3. Aufl. Münster u.a. 1997. – Göttsch, Silke, Albrecht Lehmann (Hg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001. – Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. 3. Auf. München 2006. – Warneken, Bernd Jürgen: Ethnographie popularer Kulturen. Eine Einführung. Wien u.a. 2006.

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GRUNDKURSE

CHRISTIANE SCHWAB, M.A. Methoden der Volkskunde/Europäische Ethnologie Grundkurs I
2-stündig, Mi. 12–14, Ludwigstr. 25, D2a
Der Grundkurs bietet einen Überblick über die zentralen Fragestellungen, Inhalte, Begriffe und Theorien des Faches Volkskunde/Europäische Ethnologie. Einen Einblick in die aktuelle Forschungspraxis vermitteln einschlägige Publikationen, außerdem fragen wir nach der Entstehung und Entwicklung des Faches. Abschließend werden Methoden der Beschreibung, Analyse und Interpretation von alltäglichen Praktiken und Prozessen vorgestellt, um zu verdeutlichen, dass Volkskunde lebensnah und empirisch arbeitet und dass gerade darin ihre spezifischen Potentiale als Wissenschaft liegen. Voraussetzung für den Scheinerwerb sind neben der regelmäßigen Mitarbeit ein Kurzreferat, eine schriftliche Arbeit sowie eine Klausur. Vorbesprechung: in der ersten Sitzung, in der auch die Vorstellung des Semesterplans sowie die Referatsvergabe erfolgen. Der Kurs richtet sich vornehmlich an Magister-Studierende, die Teilnahme von BA-Studierenden ist ebenfalls möglich.
Kursbegleitende Pflichtlektüre: Helge Gerndt: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende. Münster u.a.31997. S. 11–39. Das Werk steht in der Institutsbibliothek (zur Anschaffung empfohlen im  Sekretariat: reduzierter Preis für Studierende!). Wolfgang Kaschuba: Einführung in die Europäische Ethnologie. München 32006. – Rolf W. Brednich (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 32001.

PIRITTA KLEINER, M.A.
Methoden der Volkskunde/Europäische Ethnologie Grundkurs II A
3-stündig, Di. 12–14, Ludwigstr. 25, D2a + Praxistag

SIMONE EGGER, M.A.
Methoden der Volkskunde/Europäische Ethnologie Grundkurs  II B
3-stündig, Mi. 12-14, HGB M 209  + Praxistag
Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Besuch von Grundkurs I (Schein).
Im Rahmen von Grundkurs II werden die wesentlichen Methoden der Volkskunde/Europäischen Ethnologie einführend behandelt. Auseinandergesetzt werden im Fach gebräuchliche Praktiken der Feldforschung wie die Durchführung einer teilnehmenden Beobachtung, das Führen eines Interviews oder die Erhebung archivarischer Quellen. Bearbeitet werden auch Aspekte der Dokumentation und der kritischen Datenanalyse, zu der die Auswertung von Internetquellen ebenso zählt wie die Beschäftigung mit Bildern. Parallel zur Vorstellung der verschiedenen Ansätze und Methoden sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst ins Feld gehen, um erste Zugänge und Forschungspraxen zu erproben. Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit, die Übernahme eines Referats sowie die Bearbeitung kleinerer Übungen führen zum Scheinerwerb. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Praxistag.

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PROSEMINARE

DR. ANNEGRET BRAUN
Brauchen wir Bräuche? Einführung in die Brauchforschung
2-stündig, Mo. 10-12, Raum D2a
Bräuche sind alte, angestaubte Zwänge für nostalgische oder heimatverbundene Traditionalisten, denken die einen. Für die anderen sind Bräuche Höhepunkte im Alltag, die durch ihre zuverlässige Wiederkehr Vertrautheit und Sicherheit in unsicheren Zeiten vermitteln. Bräuche rufen sehr ambivalente Bilder hervor. Es gibt bekennende Brauchtumsverweigerer, die mit Begeisterung Halloween feiern.In diesem Seminar soll der Frage nachgegangen werden, welche Bedeutung Bräuche für die Menschen heute haben. Aus der Vielfältigkeit des Brauchtums greifen wir die Bräuche des Jahreslaufes heraus. Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen der Brauchforschung sollen die Bräuche des Winterhalbjahres von Halloween bis zur Maifeier in eigenen empirischen Arbeiten untersucht werden. Wichtige Aspekte sind dabei der kulturhistorische Wandel und die Frage, wie diese Bräuche heute gefeiert werden.Das erarbeitete Wissen über Bräuche erweitert die berufliche Kompetenz, da sich Medien und Freizeitindustrie mit Brauchtumsfragen immer noch an die Volkskundler wenden, die als Fachleute für Brauchforschung gelten.
Einführende Literatur: Bimmer, Andreas: Brauchforschung. In: Brednich, Rolf W. (Hg.): Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. Aufl. Berlin 2001, S. 445-468.

JÜRGEN SCHMID, M.A.
Land gegen Stadt - Die Renaissance der alten Sehnsucht nach dem einfachen Leben auf dem Land
2-stündig, Di. 10-12, Veterinärstr. 1 101
Die „Stadt“ besteht aus Lärm und Schmutz, ihre Bewohner unterhalten sich über Literatur und Kino, auf dem „Land“ herrscht Ruhe und weht die „gute Landluft“, die Gespräche der „Landeier“ kreisen um „Unkraut und Kürbispflanzungen“: Solch stereotype Vorstellungen transportiert die Süddeutsche Zeitung mit ihrer Beilage „Kinderleben: Das Familienmagazin 3/2008“ in die Haushalte ländlicher wie städtischer Leser. Der Wunsch nach einem „Leben auf dem „Land“ erfährt in Zeiten von Wohnraumknappheit und astronomischen Mietpreisen in begehrten Großstädten wie München eine ungeahnte Renaissance. Wir wollen die Konstruktionsmechanismen des neuen Sehnsuchtsbegriffs „Land“ kritisch hinterfragen, aber auch die möglicherweise im Wandel befindlichen „Bilder“ hinter dem alten und neuen Antagonismus „Stadt“ und „Land“ durchleuchten.
Einführende Literatur: Klaus Bergmann, Agrarromantik und Großstadtfeindschaft, Meisenheim a.G. 1970; Helge Gerndt, Städtisches und ländliches Leben. Beschreibungsversuch eines Problems. In: Gerhard Kaufmann (Hrsg.), Stadt-Land-Beziehungen. Verhandlungen des 19. Deutschen Volkskundekongresses in Hamburg vom 1. bis 7. Oktober 1973, Göttingen 1975, S. 31-45; Gerhard Henkel, Der ländliche Raum. Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland, Stuttgart 1993, Berlin u.a. 42004; Geert Mak, Wie Gott verschwand aus Jorwerd. Der Untergang des Dorfes in Europa, Berlin 1999; Iloma Mangold, Stadt gegen Land. In: Gerhard Matzig, Jens Bisky (Hrsg.), Der große Graben. Das Ende der Konsensgesellschaft. Süddeutsche Zeitung Edition, München 2005.

URSULA EYMOLD, M.A.
Stadtrand-Gemeinde. Eigenleben im Einflussbereich Münchens II (keine Neuanmeldungen 09/10)
2-stündig, Ludwigstr. 25, Db
Blockveranstaltungen: Freitag:    23.10., 06.11., 27.11., 11.12., 08.01., 22.01., 05.02., je 16-19Uhr Samstag: 24.10., 07.11., 28.11., 12.12., 09.01., 23.01., 06.02.,   je 10-14 Uhr
Das Proseminar ist auf zwei Semester angelegt. Ab 3. SemesterIn der aktuellen Diskussion um die Metropolregion München ist es von besonderem Interesse, regionale Eigenheiten innerhalb dieser Region zu erforschen und zu kommunizieren. Für diesen Prozess eignen sich gerade Ausstellungen. Im ersten Semester werden in Arbeitsgruppen drei vorgegebene Ausstellungsthemen für einen ausgewählten Ort recherchiert und deren Umsetzbarkeit geprüft. Einführend werden dazu theoretische Ansätze des Ausstellungswesens erarbeitet. Die Lektüre von museologischen Werken sowie der Besuch von Ausstellungen ist Voraussetzung. Das Seminar wird mit der Erstellung eines konkreten Ausstellungskonzeptes in der Gruppe abgeschlossen. Im zweiten Semester erarbeiten wir gemeinsam die Umsetzung des überzeugendsten Konzeptes. Zum Abschluss von WS 2009/2010 wird in der ausgewählten Gemeinde selbst die Ausstellung gezeigt werden. So bietet dieses Seminar die Gelegenheit, eine Ausstellung in allen Phasen der Vorbereitung mit zu gestalten.
Literatur: te Heesen, Anke/ Lutz, Petra (Hg.): Dingwelten. Das Museum als Erkenntnisort. Köln 2005, Antonietti, Thomas/ Bellwald, Werner (Hg.): Vom Ding zum Mensch. Theorie und Praxis volkskundlicher Museumsarbeit. Baden 2002, Borsdorf, Ulrich u.a.(Hg.): Die Aneignung der Vergangenheit. Musealisierung und Geschichte. Bielefeld 2004, Heidrich, Hermann: Dinge verstehen. Materielle Kultur aus der Sicht der Europäischen Ethnologie. In: Zeitschrift für Volkskunde 103 (2007), S. 223-236.

DR. DERYA ÖZKAN
Practices of Looking/Ways of Seeing: Visual Culture
2-stündig, Di. 12-14, HGB M 201
From newspapers to the Web, from advertisements to the movies, from television to fine arts, we encounter visual images constantly in our everyday lives. This seminar will help students to develop an understanding of the ways in which meaning is produced in visual culture. They will learn how to analyze visual cultural products in their social, political and cultural contexts and gain a critical understanding of our complex visual world. We will focus on key terms and contemporary debates in the study of visual culture and discuss various cases ranging from TV series to video games, from the internet to advertisements. We will discuss how visual representation is related to questions of social class, gender, race and ethnicity. What effects do visual images have on us? What do they tell us about society? How do we read them? In what ways do practices of looking and ways of seeing produce political effects?

DR. CHRISTOPH LEDER
„Nicht wohl bey Muthe und Verstande“ – Der Alltag seelisch kranker Menschen in der Frühen Neuzeit
2-stündig, Mi. 16-18, Ludwigstr. 28, VG, 124 Turm
In den Gesellschaften der Frühen Neuzeit scheint das Schicksal der „Schwermütigen“, „Rasenden“ und „Unsinnigen“ durch grausame Ausgrenzungs- und Ausbeutungsmaßnahmen besiegelt gewesen zu sein. Dezidierte Quellenanalysen spiegeln jedoch auch eine empathische Fürsorge wider. Wie sah der Alltag seelisch kranker Menschen also wirklich aus? Wie gestaltete sich das Zusammenleben mit ihren Familien? Wie sahen ihre Tagesabläufe in den Hospitälern aus? Wie gestalteten sich die Kontakte zu ihren Helfern und Heilern? Neben den fachmedizinischen Behandlungsformen gab es ein umfangreiches Angebot an volks-, wallfahrts- und klerikalmedizinischen Heilmethoden. Auch die jüdische Heilkultur verfügte über ein vielfältiges Reservoir von therapeutischen Prinzipien und Praktiken. Im Rahmen dieses Seminars werden unterschiedliche historisch-ethnologische Wege gezeigt, den „vergangenen Alltag“ seelisch kranker Menschen unter Einbeziehung ihrer Lebenswelten, ihrer Familien und ihres heilkulturellen Umfeldes zu rekonstruieren. Den Ausgangspunkt bilden einige Selbstzeugnisse und Ego-Dokumente, wobei die Perspektive durch die gleichzeitige Würdigung weiterer Text-, Bild- und Sachquellen erweitert werden soll. Im erkenntnistheoretischen Gravitationsfeld von Europäischer Ethnologie, Medizingeschichte und Neuerer Geschichtsschreibung erhalten die Teilnehmenden somit Einblicke in die Inhalte, Grundsätze und Methoden der volkskundlichen Gesundheitsforschung und erlernen zudem den Umgang mit historischen Quellen.
Einführende Literatur: Wolff, Eberhard: „Volksmedizin“ – Abschied auf Raten. Vom definitorischen zum heuristischen Begriffsverständnis. In: Zeitschrift für Volkskunde 94 (1998), S.233-257; Grabner, Elfriede: Krankheit und Heilen. Eine Kulturgeschichte der Volksmedizin in den Ostalpen, Wien 1997; Midelfort, H.C. Erik: A History of Madness in Sixteenth-Century Germany, 1999; Steinbrecher, Aline: Verrückte Welten, Zürich 2003; Watzka, Carlos: Vom Hospital zum Krankenhaus. Zum Umgang mit psychisch und somatisch Kranken im frühneuzeitlichen Europa, Köln 2005

DR. MARKETA SPIRITOVA
Europäische Selbst- und Fremdbilder
2-stündig, Mi. 14-16, Schellingstr. 12, Historicum Zi.  434
Das Seminar beschäftigt sich mit der Konstruktion von nationalen Selbst- und Fremdbildern in Europa in Geschichte und Gegenwart: Welche Bilder vom Eigenen und Fremden werden vor dem Hintergrund regionalisierender und europäisierender Tendenzen von den Gesellschaften in Ost und West entworfen? Welche stereotypen Vorstellungen kommen dabei zum tragen und welche Funktionen erfüllen sie? Welchem kulturellen Wandel unterliegen Selbst- und Fremdbilder im historischen Prozess? Nach eingehender Beschäftigung mit den theoretischen Grundlagen zur Stereotypen- und Identitätsforschung wollen wir mit den Methoden der Bild- und Objektanalyse sowie in qualitativen Interviews Selbst- und Fremdzuschreibungen und ihre Bedeutung für die nationale Identität ergründen.
Einführende Literatur: Corbea-Hoisie Andrei, Rudolf Jaworski, Monika Sommer (Hg.) 2004: Umbruch im östlichen Europa. Die nationale Wende und das kollektive Gedächtnis. Innsbruck u.a.; Hahn, Hans Henning 2002: Stereotyp, Identität und Geschichte. Die Funktion von Stereotypen in gesellschaftlichen Diskursen. Frankfurt am Main; Roth, Klaus 1998: „Bilder in den Köpfen”. Stereotypen, Mythen, Identitäten aus ethnologischer Sicht. In: Valeria Heuberger, A. Suppan, E. Vyslonzil (Hg.), Das Bild vom Anderen: Identitäten, Mentalitäten, Mythen und Stereotypen in multiethnischen europäischen Regionen. Frankfurt am Main, S. 159-168.

MANUELA BARTH M.A.
Anthropologie des Körpers
2-stündig, Mo. 12-14, Ludwigstr. 25, D2a

DR. ELISABETH TWOREK/SIMONE EGGER, M.A.
München – Stadt des schönen Scheins? 2stündig, Mo 17-19 Uhr, Monacensia, Maria-Theresia-Str. 23, 81675 München
Schön und reich, deftig und bieder, bayerisch und katholisch, konservativ und traditionsverbunden, aber auch modern, wissenschaftlich und weltgewandt zeigt sich München in schillernden Facetten. Wiederkehrende Motive verweisen auf den Habitus einer Residenz, Glanz und Blendwerk haben sich nicht nur in den schmucken Fassaden der Isarmetropole eingeschrieben. Gleichzeitig wird Bayerns Landeshauptstadt von einem starken Bezug zum Umland geprägt und inszeniert sich besonders auf dem Oktoberfest in Dirndln und Lederhosen vor den Augen der Welt. Das Seminar beschäftigt sich mit der Eigenlogik von München und fragt nach möglichen Dispositionen eines schönen Scheins. Orte, Eigenschaften und Bilder erzählen vom Selbstverständnis der Stadt und ihrer Bewohner. Die Palette der Themen reicht von den Wittelsbachern und ihren prunkvollen Darstellungsformen über das München der kirchlichen und weltlichen Umzüge und Prozessionen, die Schickeria der 1980er Jahre und den Monaco Franze bis hin zu den Filmen und Dekorationen der Bavaria in Geiselgasteig. Die Monacensia-Bibliothek bietet mit ihrem reichen Fundus von 140.000 Büchern zu München den idealen Rahmen für das Seminar, das die Leiterin der Monacensia Dr. Elisabeth Tworek zusammen mit Simone Egger vom Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie in den Räumen der Bibliothek in der Maria-Theresia-Straße anbietet. Die Teilnahme am Seminar ist auf 25 Personen begrenzt.
Einführende Literatur:  Richard Bauer: Geschichte Münchens. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. München 2008. – Rolf Lindner/Johannes Moser: Ethnografische Erkundungen (in) einer Residenzstadt. In: Dies. (Hg.): Dresden. Ethnographische Erkundungen einer Residenzstadt. Leipzig 2006, S. 11-34. – Rolf Lindner: Die kulturelle Textur der Stadt. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde. 104/2008, S. 137-147. – Elisabeth Tworek: „…und dazwischen ein schöner Rausch“. Dichter und Künstler aus aller Welt in München. München 2008.

DR. ANDREAS WEINEK
Unsere Stadt – unsere Straßen (München)
2-stündig, Blocktermine: 3.10.: 17-19;  9.10.: 17-20; 10.10.: 17-20; 13.11.: 16-20; 14.11.: 16-20; 27.11.: 17-20; 28.11.: 17-20 Uhr.  Ludwigstr. 25 D2a am 13.11. Richard-Wagner Str. 10, 103
Gemeinsam mit dem Münchner Filmproduzenten Janusch Kozminski werden ausgewählte Münchner Strassen erforscht. Hintergrund und Ziel der Lehrveranstaltung ist Folgendes: Die Kenntnis der Umgebung erzeugt Verbundenheit und Identifikation. Nur wer seine Umgebung und seine Geschichte kennt, versteht auch seine eigene Rolle in der Geschichte. Aber der Blick durchdringt die steinernen Häuserfassaden. Tatsächlich interessieren die Schicksale der Menschen, die in diesen Straßen gelebt haben. -  Geschichten – StoriesWas würde uns diese Straße erzählen, wenn sie sprechen könnte?Die Straßenfilme erzählen die Geschichten von Menschen, die in dieser Straße gelebt, geliebt und gelitten haben. In Ausnahmefällen kann es auch die Geschichte eines Objekts oder eines wichtigen Ereignisses sein. Geschichtsdaten und Fakten sind nur interessant, sofern sie dieser Geschichte dienen. Reicht eine einzige Story nicht aus, um die ganze Straße und ihre Geschichte abzudecken, können mehrere Geschichten erzählt werden.  -   LeitmotiveFür jede Straße gibt es ein Leitmotiv, das im Laufe des Films wiederholt auftauchen sollte. Dieses Leitmotiv kann, muss sich aber nicht mit der oder den Stories der Straße decken. Ein sich anbietendes Leitmotiv für die Nymphenburger Straße wäre zum Beispiel „Straße der Herrscher und Regenten“. Unter diesem Aspekt hätte man den Prinzregenten Luitpold, Napoleon, Elisabeth II., die CSU, EON und einige herrschaftliche Häuser in Beziehung zueinander bringen können. Die, u.E.,  interessanteste Story der Nymphenburger Straße  ist aber das enge Nebeneinander von Sozialisten und Nationalsozialisten in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit den Studierenden soll die Geschichte ausgewählter Straßen erforscht und in ein filmisches Dokument verarbeitet werden.

DR. DES. BIRGIT HUBER
Postsozialismus: Mittel- und Osteuropäische Transformationen von Religion
2-stündig, Blocktermine: 30.10.; 08.01.;05.02.:  je 13-18 und 31.10.; 09.01.; 06.02.: je 9:30-14:30 Uhr
freitag jeweils  Richard-Wagner-Str. 10 /104 und Samstag jeweils Ludwigstr. 28/ RG 024
“Ein Gespenst geht um in der westlichen Welt – das Gespenst der Religion. Landauf, landab wird uns von ihr versichert, nach längerer Abwesenheit sei sie unter die Menschen der modernen Welt zurückgekehrt, man tue gut daran, mit ihrer neuen Präsenz ernsthaft zu rechnen. (…) Die Mächte des alten Europa haben sich zu einer pompösen Willkommensfeier verbündet – auf ihr versammeln sich ungleiche Gäste: der Papst und die islamischen Gelehrten, die amerikanischen Präsidenten und die neuen Kremlherren, alle Metterniche und Guizots unserer Tage, die französischen Kuratoren und die deutschen Soziologen.“ So beginnt der Philosoph Peter Sloterdijk, der die „Wiederkehr der Religion“ schlicht für ein Märchen hält, sein neuestes Buch aus dem Jahre 2008. Die Europäische Ethnologie hat sich bisher kaum zu dieser Willkommensfeier geäußert. Gerade sie jedoch kann durch die Kontextsensibilität ihrer Vorgehensweise die Globalthese von der weltweiten Wiederkehr der Religion nach dem „Scheitern“ der Aufklärung differenzieren und entzaubern. Als Ausgangspunkt für den Vergleich von exemplarischen Entwicklungen ist es notwendig, eine begriffliche Basis dafür zu schaffen. Dies kann anhand der Frage geleistet werden, was denn eigentlich die Spezifik religiöser Überzeugungen ist. Diese Frage steht im Mittelpunkt des ersten Teils des Proseminars. Darauf baut der zweite Teil des Proseminars auf. In ihm geht darum, empirische Beispiele zu vergleichen, und zwar aus einer Großregion, die in den letzten 20 Jahren fundamentalen Transformationen unterworfen war – die ehemals sozialistischen Länder in Mittel- und Osteuropa. Hier findet sich eine große Spannbreite von Umgehensweisen mit dem marxistischen Versuch, religiöse Deutungssysteme und entsprechende Praktiken in private Nischen zurückzudrängen und schließlich völlig zu eliminieren. So konnte in Ländern wie Polen die katholische Kirche ihre Bedeutung bis heute bewahren, während für Ostdeutschland in der Religionsforschung eine flächendeckende Säkularisierung behauptet wird. Die Basis für den Vergleich von Ostdeutschland, Polen, Litauen und Russland bildet die Frage nach der Entwicklung von Zivilgesellschaft. Entsprechende Fragestellungen, die gemeinsam bearbeitet werden, lauten: Welche Konzepte und Praktiken von Zivilität konkurrieren lokal jeweils miteinander? Auf welche religiösen Ressourcen sowie Fähigkeiten, die sie in religiösen Kontexten erworben haben greifen die Akteure zurück? Wie sind diese Prozesse durch die Erfahrungen aus der Ära des Sozialismus, aber auch aus prä-sozialistischer Zeit beeinflusst?
Grundlegende Literatur: Peter Sloterdijk: Du mußt dein Leben ändern. Über Anthropotechnik. Frankfurt am Main 2009; Hans Joas (Hrsg.) Was sind religiöse Überzeugungen? Göttingen 2003; Christopher Hann (Hrsg.): Postsozialismus. Transformationsprozesse in Europa und Asien aus ethnologischer Perspektive. Frankfurt/New York 2002; Christopher Hann (Hrsg.): The Postsocialist Religious Question: Faith and Power in Central Asia and East-Central Europe. Münster 2006.

DR. LAURA WEHR
Familiengeschichte(n) zwischen Ost und West. Die „Wende“ im individuellen und familialen Gedächtnis von Ost- und Westdeutschen2-stündig, Blocktermine
Vorbesprechung/Einführung (Teilnahme obligatorisch, Referatsthemen werden verteilt!) am Mittwoch, 21.10.2009, 18-20 Uhr, D 2aBlocktermine: Freitag, 06.11.2009, 10-18 Uhr, Richard-Wagner-Str. 10, 101; Samstag, 07.11.2009, 10-14 Uhr   Ludwigstr. 25 D 2a; Freitag, 04.12.2009, 10-18 Uhr, Richard-Wagner-Str. 10, 101; Samstag, 05.12.2009, 10-14 Uhr  Ludwigstr. 25 D 2a; Freitag, 15.01.2009, 10-18 Uhr, Richard-Wagner-Str. 10, 101; Samstag, 16.01.2009, 10-14 Uhr  Ludwigstr. 25 D 2aDDR-Alltag, Mauerfall und „Wende“ haben derzeit (wieder) Konjunktur in politischen, medialen und wissenschaftlichen Diskursen. In den 1990er Jahren wurde die kollektive Erinnerung an das Leben in der DDR noch vorwiegend über Memoiren, Ostalgie-Shows und DDR-Shops revitalisiert und zelebriert. Mittlerweile existieren zahlreiche historische Darstellungen, literarische Werke, Foto-Dokumentationen, Spielfilme, Denkmäler und Ausstellungen, die das Leben im geteilten Deutschland und die (Nach)-„Wende“-Zeit thematisieren.Das Proseminar beschäftigt sich mit der übergreifenden Frage, wie die „Wende“ von Ost- und Westdeutschen wahrgenommen und erlebt wurde. Da das historische Ereignis des Mauerfalls nicht nur in der kollektiven und in der individuellen Erinnerung, sondern auch im familialen Gedächtnis von Ost- und Westdeutschen weiterhin be- und verarbeitet wird, soll sich das Augenmerk auch darauf richten, wie in Mehrgenerationen-Familien heutzutage über den Alltag im ehemals geteilten Deutschland und die sozialen Auswirkungen der „Wende“ gesprochen wird. Im Mittelpunkt des Proseminars steht die Diskussion theoretischer, themenspezifischer und methodologischer Texte; zudem werden empirische Übungen stattfinden.

Voraussetzung für die Teilnahme ist die sorgfältige Lektüre der Seminar-Texte, die rege mündliche Beteiligung sowie die Übernahme eines 15-minütigen Referats inkl. Thesenpapier. Alternativ besteht die Möglichkeit der Erstellung von reading notes bzw. der Präsentation kleinerer Feldforschungsprojekte.Literatur: Stefan Wolle, Prolog: Im Labyrinth der Vergangenheit. In: Ders., Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971-1989 (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Band 349), Bonn 2. Auflage 1999, S. 13-25 (ab September auch als Kopiervorlage im Seminarordner, Semesterapparat/Institutsbibliothek).

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ÜBUNGEN

DR. OSKAR HOLL
Agrarkulturerbe in Oberbayern. Bearbeitung der ersten Phase der Feldforschung2-stündig, Do 16-18, Ludwigstr. 25, D2b (20 Teilnehmer)
Während des SS 2009 haben die Teilnehmer der Übung Agrarkulturerbe Feldforschung in Form von Videoaufzeichnungen mit Informationspersonen aus verschiedenen Teilen Oberbayerns gemacht. Diese Arbeit wurde in den Sommerferien fortgesetzt. Im WS 2009/10 beginnt die Auswertung der Ergebnisse: die aufgezeichneten Interviews werden schnitttechnisch und wissenschaftlich bearbeitet und ausgewertet. Dies soll zusammen mit den Studierenden in folgenden Schritten geschehen: Erstellen von Transkripten des Dialogs (gesprochene Sprache); Umsetzen der Original-Transkripte in schriftsprachliche Fassungen; Erarbeiten eines Thesaurus der landwirtschaftlich-technischen Fachbegriffe und der zugehörigen Fachsprache (inkl. Sacherklärung) mit Hilfe der bekannten Dialekt-Wörterbücher und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Agrargeschichte e.V. (Projekt Agrarkulturerbe, www.agrarkulturerbe.de); Verbindung zu einschlägigen Film- und Bildarchiven wie Institut für den wissenschaftlichen Film, Göttingen, Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt, Archiv des Bayerischen Rundfunks, Sammlungen der Freilichtmuseen.Diese Arbeiten bilden die Voraussetzung für das weitere Vorgehen beim Forschungsvorhaben Agrarkulturerbe: einerseits weitere Feldforschung, andererseits Vorbereitung von Publikations- und Dokumentationsmöglichkeiten analog und digital.

BARBARA BAUMEISTER
Vater-Mutter-Kind - Zur Kulturgeschichte der Familie
2-stündig, Do. 14-16, Ludwigstr. 25, D 4b

Allerorten wird die Krise der modernen Familie beschworen und die Auflösung traditioneller Familienstrukturen für verschiedenste soziale und gesellschaftliche Probleme  verantwortlich gemacht. Wie aber entwickelten sich die unterschiedlichen alteuropäischen Familiensysteme und wie funktionierte die „Großfamilie“, die „Haushaltsfamilie“ oder die „bürgerliche Kleinfamilie“? Welchen Einfluss hatten rechtliche und ökonomische Bedingungen auf die Familie und welcher Wandel vollzog sich in den verwandtschaftlichen, partnerschaftlichen und Eltern-Kind-Beziehungen? Wie sind vor diesem Hintergrund etwa Hochzeitsbräuche, Tischrituale und moderne Familienfeste zu deuten? Ausgehend  von diesen Fragen führt das Seminar ein in die  historische und ethnologische Familienforschung und deren Methoden und Quellen Im Blick auf die Gegenwart bietet sich zudem die Möglichkeit, eigene Fragestellungen zu entwickeln und neue Forschungsfelder zu erschließen.
Literatur zur Einführung: A.C. Bimmer, Familienforschung, in: R.W. Brednich (Hg.), Grundriss der Volkskunde, Berlin 1994, S. 293-309; A. Gestrich, J.-U. Krause, M. Mitterauer, Geschichte der Familie, Stuttgart 2003; Jack Goody, Geschichte der Familie, München 2002.

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SEMINARE  (PRO- UND HAUPTSEMINARSCHEINE MÖGLICH)

DR. SABINE HESS
Wissensanthropologische Zugänge zur „Wissensgesellschaft”
2-stündig, Do. 10-12, Geschwister-Scholl-Pl. 1, E341
Die Transformation unserer europäischen Gesellschaften zu “Wissensgesellschaften” ist in aller Munde. Langläufig wird damit die gestiegene Bedeutung von Wissen und wissensbasierten Prozessen insbesondere im Feld der Wirtschaft beschrieben, wie andererseits auch der Befund einer zunehmenden Inwertsetzung und Ökonomisierung von „Wissen“ als Ressource. Sozial- und kulturwissenschaftliche Forschungen haben jedoch auch gezeigt, dass es sich um eine „reflexive Verwissenschaftlichung“ der Gesellschaft handelt. Das Seminar will zunächst einführende Grundlagentexte zu „Wissen“ und „Wissensgesellschaft“ vorstellen und diskutieren. In einem zweiten Schritt sollen die Fragestellungen und Konzepte an ausgewählten empirischen Feldern (u.a. Universitätsumbau, Medizin, Internet…) in eigenen Explorationen ausprobiert werden.

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LERNFORSCHUNGSPROJEKT (PRO- UND HAUPTSEMINARSCHEINE MÖGLICH)

PROF. DR. JOHANNES MOSER/SIMONE EGGER, M.A.
Sounds like Munich. Vom Klang der Stadt4-stündig (Seminar + Übung), Mi. 14-16, D 2a, sowie nach Vereinbarung
Unzählige Tonspuren überlagern sich im urbanen Raum. Städte können laut oder leise sein. Geräusche, Stimmengewirr, das Glockenspiel am Marienplatz, das Rauschen der Isar oder die Monotonie des Verkehrs am Mittleren Ring verdichten sich zu einer städtischen Akustik. Gleichzeitig wird Musik gespielt, gehört und gemacht. Das Projekt begibt sich auf die Suche nach dem Soundtrack einer spezifischen Stadt. Auch von München lässt sich ein breit gefächertes Klangbild zeichnen. Kunst und Kultur prägen die urbane Ästhetik auf vielfältige Weise. Musik ist Element der Atmosphäre in der Weltstadt mit Herz. Das Feld reicht von der Blaskapelle im Englischen Garten über zahllose Clubs, Bands, Tonstudios, DJs und Diskotheken bis hin zur Bayerischen Staatsoper, der, so der Dirigent Kent Nagano, vielleicht wichtigsten Oper der Welt. Willy Michl, der Isar-Indianer, steht ebenso für den Sound der Stadt wie DJ Hell, der selbst ernannte Bavarian Gigolo, die Sportfreunde Stiller, die Disco-Queen Donna Summer oder die Krautrock-Band Amon Düül. „Sounds like Munich“ will versuchen, unterschiedliche Orte, Akteure, Phänomene und Zeiten in den Blick zu nehmen und sich dem Klang der Stadt im Sinne einer urbanen Ethnographie zu nähern.Das Seminar ist auf zwei Semester angelegt und wird im Sommersemester 2010 fortgesetzt. Die Teilnahme ist auf 25 Personen begrenzt.
Einführende Literatur: Tom Götz: Bristol. Stadt und Sound. Das Beispiel Bristol. Münster 2006. – Florian Fricke: München rockt – die wilde Zeit an der Isar. München 2007. – Mirko Hecktor: Mjunik Disco. Von 1949 bis heute. München 2008.

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HAUPTSEMINARE

PROF. DR. JOHANNES MOSER
Krisen-Strategien
2-stündig, Di. 14-16, D 2a
Unsere spätmoderne Gesellschaft ist – das wissen wir spätestens seit Ulrich Becks „Risiko-Gesellschaft“ – zu einer Krisen-Gesellschaft geworden: Von den Finanzmärkten bis zu den Arbeitsmärkten, von den Geschlechterbeziehungen bis zu den Bildungsinstitutionen, von den Gruppenzugehörigkeiten bis zu den religiösen Verortungen – alle einstmals scheinbar gesicherten Institutionen, Wertsysteme und/oder Verhaltensmodi sind unter Druck geraten. Die Individuen können sich als Folge davon nicht mehr auf irgendwelche Zugehörigkeiten oder öffentliche Institutionen verlassen, sondern sind darauf zurückgeworfen, individuelle Strategien für ihre Lebensentwürfe und für die Lösung ihrer Lebensgestaltung zu finden. In diesem Seminar sollen einerseits einige Problembereiche diskutiert werden, in denen die Krisenanfälligkeit der spätmodernen Gesellschaft virulent wird. Andererseits sollen empirische Erhebungen dazu beitragen, einen konkreten Einblick in die kulturellen und sozialen Aspekte des Umgangs mit Krisen zu erhalten.

PROF. DR. IRENE GÖTZ
Schlüsselbegriffe der Gegenwart
2-stündig, Do. 14-16, D 2a
Die mit Begriffen wie Spätmoderne, Postmoderne oder Reflexive Moderne belegte Gegenwart wird in politischen und kulturellen Debatten mit zahlreichen Begriffen ausgedeutet und moduliert, die einzeln oder zusammen wirkmächtige diskursive Felder  aufspannen. Manche der Begriffe sind primär analytische Werkzeuge wissenschaftlicher Disziplinen, andere sind (von diesen ausgehend) längst vor allem schlagwortartige alltägliche Ordnungsmuster geworden. Dieses Seminar will sich mit solchen Leitbegriffen auseinandersetzen, die „Erfahrungs- und Wirklichkeitsbereiche verhüllen oder verstellen“ oder aktiv selbst „Wirklichkeit produzieren und Alltagsverstand wie wissenschaftliche Wahrheiten“ präformieren (Bröckling u.a.). Begriffe, wie z.B. Globalisierung, Mobilität, Gouvernementalität/Governance, Kritik, Flexibilität, Kreativität, Erlebnis, Branding, Projekt, kulturelles Erbe, Risiko, Zivilgesellschaft oder Medialität, sollen zunächst gemeinsam ausgewählt und dann auf  ihre Brauchbarkeit für die kulturwissenschaftliche Analyse diskutiert werden.Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, sich in einer Arbeitsgruppe mit einem dieser Begriffe intensiv auseinanderzusetzen und anhand eines selbst gewählten empirischen Feldes/Forschungsbeispiels (generiert  aus der eigenen Erfahrung oder aus der  einschlägigen Forschungsliteratur) seine Tragfähigkeit als Analyseinstrument zu prüfen. Die Gruppenarbeit soll in einer Seminarsitzung vorgestellt werden.Die Ergebnisse werden dann in den Semesterferien in die Form eines Essays überführt, das Diskurs und Praxis zusammen denkt.
Einführende Literatur: Glossar der Gegenwart, hrsg. Von Ulrike Bröckling, Susanne Krasmann und Thomas Lemke. Frankfurt/M. 2004.

PROF. DR. BURKHART LAUTERBACH
Großstadtleben. Kulturwissenschaftliche Blicke auf den öffentlichen Raum
2-stündig, Mo. 16-18, D 2a
"Öffentlicher Raum" ist kein juristisch feststehender Begriff. Der Öffentliche Raum im Bereich von Großstädten ist Raum zwischen Bebauungen; er wird gestal¬tet und ausgestattet und unter¬liegt damit Richt¬linien und Auflagen. Er ist frei zugänglich für alle, ohne finanziellen Aufwand. Er stellt damit ein Sozialge¬bilde und ein Kul¬turgebilde (Martin Scharfe) dar. Großstädtische Straßen und Wege, Plätze und Parks erfreuen sich immer wieder einer gewissen Beliebtheit als Forschungsobjekt, dies in ihrer Funktion als Ak¬tionsfeld von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, von alltäglichem und nächtlichem Leben, von Arbeit und Freizeit, von kommerziellen und nicht-kommerziellen Aktivitäten. Das Hauptseminar soll historisch ausgerichtete und gleichermaßen gegenwartsbezogene Einblicke in dieses komplexe Forschungsfeld vermitteln, wobei explorative Beiträge ausgesprochen willkommen sind.
Vorbereitende Lektüre: Hengartner, Thomas: Zur Kulturanalyse der Stadtforschung. In: Binder, Beate u.a. (Hg.): Ort. Arbeit. Körper. Zur Ethnografie europäischer Modernen. Münster u.a. 2005. S. 67-80 (Schriftenreihe Museum Europäischer Kulturen. 3). – Rolshoven, Johanna: Von der Kulturraum- zur Raumkulturforschung. Theoretische Herausforderungen an eine Kultur- und Sozialwissen¬schaft des Alltags. In: Zeitschrift für Volkskunde 99. 2003. S. 189-213. – Diverse Beiträge in: Hohm, Hans-Jürgen (Hg.): Straße und Stra¬ßenkultur. Interdisziplinäre Beobachtungen eines öffentlichen Sozialraumes in der fortgeschrittenen Moderne. Konstanz 1997 (Passagen und Transzendenzen. 2). – Diverse Beiträge in: Wiegandt, Claus-C. (Hg.): Öffentliche Räume – öffentliche Träume. Zur Kontroverse über die Stadt und die Gesellschaft. Berlin 2006 (Stadtzukünfte. 2).

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EXKURSION

PROF. DR. BURKHART LAUTERBACH
Stadtlandschaft Paris. Kulturwissenschaftliche Annäherungen.Termin: 03. bis 10. Oktober 2009
Keine Anmeldung mehr möglich.

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OBERSEMINARE

PROF. DR. JOHANNES MOSER, PROF. DR. IRENE GÖTZ, PROF. DR. BURKHART LAUTERBACH
Magistranden-Kolloquium 3-stündig, Di. 16–18 (14-tägig bis 20 Uhr), Ludwigstr. 25, Raum D 2a, Vorbesprechung: In dem Kolloquium stellen Magistranden und Doktoranden ihre Projekte für Abschlussarbeiten zur Diskussion. Magisterkanidatinnen und -kandidaten sind zudem verpflichtet, am Mentoringprogramm für Magistranden teilzunehmen.

DR. SABINE HESS
Magistranden-Mentoring-Programm (verpflichtend für Magistranden)
Termin nach Absprache, erstes Treffen, Do. 12-14, während meiner Sprechstunde

DANIEL HABIT, M.A., MANUELA BARTH, M.A., SIMONE EGGER, M.A.
Magistranden-Mentoring-Programm (verpflichtend für Magistranden)2-stündig, 14-tägig, Di. 14-16, Ludwigstr. 25, D 2b (Beginn: 27.10.2009)
Dieses Programm richtet sich nur an Studierende im Hauptfach, die vor der Magisterarbeit stehen. Ziel der Veranstaltung soll es sein, sie auf die Magisterarbeit vorzubereiten und ihnen hinsichtlich Fragestellung, theoretischem Hintergrund der Arbeit, Methodenwahl, Feldzugang und Präsentation unterstützend zur Seite zu stehen und sie im Magister-Prozess zu begleiten. Darüber hinaus soll eine breitere Vernetzung unter den Studierenden angeregt werden. Die Teilnahme ist verpflichtend. Die letzten zwei Sitzungen richten sich an die Magistrierenden des nächsten Semesters und zielen auf die grundsätzliche Entwicklung einer volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Fragestellung.

PROF. DR. JOHANNES MOSER
Doktorandenkolloquium
1-stündig (Zeit und Ort nach Vereinbarung)
Diese Veranstaltung dient neben dem Oberseminar einer vertieften Betreuung und besseren Vernetzung der Promovierenden. Außerdem wird auch das internationale Promovierendenbetreuungs¬programm der Universitäten Basel, Graz und München im Rahmen dieses Kolloquiums vorbereitet und durchgeführt.

PROF. DR. IRENE GÖTZ
Doktorandenkolloquium1-stündig (Zeit und Ort nach Vereinbarung)
Als Ergänzungsveranstaltung zum allgemeinen Magistranden-/Doktorandenkolloquium soll hier insbesondere der Austausch mit meinen externen Doktrand(inn)en aus Berlin hergestellt und ausgebaut werden.

PROF. DR. BURKHART LAUTERBACH
Doktorandenkolloquium
1-stündig (Zeit und Ort nach Vereinbarung)
Als Ergänzungsveranstaltung dient dieses Kolloquium einer vertieften Betreuung und besseren Vernetzung der Promovierenden.

DR. SABINE HESS
Forschungskolloquium: Studying down, up oder through? Volkskundliche Methoden und Zugänge unter Veränderungsdruck?!
2-stündig,14-tägig, Di. 18-20, Schellingstr. 3, E007 (Beginn: 28.10.2008)
Angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen als auch einer ständigen Neupositionierung des Faches im Kontext sich verändernder disziplinärer „Aufgabengebiete“ und „Zuständigkeiten“ steht auch der klassische volkskundliche Methodenkanon nicht still: klassische Zugänge wie die Feldforschung werden rejustiert angesichts fortschreitender Globalisierungsprozesse  - Stichwort: „Moving targets -, neue Felder wie die Internetforschung oder Science- and Technology-Studien erfodern neue methodische Ansätze. Doch nicht nur das „Handwerkszeug“ will den Gegenständen gemäß überholt und angepasst werden, auch die reflexive Verwissenschaftlichung der Gesellschaft fordert unser Fach zu neuen Reflektionen seiner „weichen“ Methoden und der eigenen Positionierung als Wissenschaftler heraus.

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ERZIEHUNGSWISSSENSCHAFTLICHES STUDIUM

Für den erziehungswissenschaftlichen Studiengang ist der Besuch vorzugsweise des Grundkurses oder einer Vorlesung relevant. Teilnahmebestätigungen werden auf Wunsch erteilt.

VORLESUNGEN

PROF. DR. IRENE GÖTZ
Nationale Identitäten – kulturhistorische, ethnographische und biographische Zugänge
2-stündig, Mi. 10-12, Schellingstr. 3, E 001
Nationale Identitäten sind, insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, wirkmächtige Konstruktionen, die als „imagined communities“ durch kulturelle Praktiken und Inszenierungen in den Alltag hinein vermittelt werden. Nationale, regionale oder auch europäische Identitätskonzepte erscheinen dabei zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Regionen bei Einzelnen und Gruppen als konvergente oder aber auch als komplementäre oder konkurrierende Konzepte für die Selbstverortung. In dieser Vorlesung soll anhand von historischen wie gegenwärtigen Beispielen nationaler Identitäts-und Geschichtspolitik den unterschiedlichen Gebrauchszusammenhängen, Vermittlungsstrategien und Wirkungsweisen des Nationalen nachgegangen werden. Mit einer solchen multiperspektivischen Analyse, die Beispiele aus dem westlichen wie aus dem östlichen Europa mit einbezieht und schwerpunktmäßig auf die Situation Deutschlands nach der „Wende“ eingeht, wird verstehbar gemacht, wie kultureller Raum zu nationalem Raum homogenisiert wurde und wird und wie die Idee des Nationalen auch beim Einzelnen bewußtseinsbildend werden konnte.
Einführende Basisliteratur: Wolfgang Kaschuba (Hg.): Kulturen – Identitäten – Diskurse. Perspektiven Europäischer Ethnologie. Berlin 1995.

PROF. DR. BURKHART LAUTERBACH
Kultur – Alltag – Wissenschaft. Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie
2-stündig, Mo. 14-16, Theresienstr. 39, B139
Die Vorlesung versteht sich als einführende Veranstaltung und bietet daher einen allgemeinen Überblick über das Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie. Vor allem geht es darum, die zentralen Begriffe und Fragestellungen, die Gegenstandsbereiche sowie das breite Spektrum gegenwärtiger Forschungsansätze vorzustellen und so in die Denkweisen der Disziplin einzuführen. Forschungsbeispiele, auch aus der Wissenschaftsgeschichte, illustrieren die theoretischen Ausführungen, um zu einem besseren Verständnis volkskundlichen Denkens und Forschens beitragen zu können. Das wissenschaftliche Profil, das in der Lehrveranstaltung vermittelt wird, soll mit alltäglichen Erfahrungen, Beobachtungen und Problemstellungen in Beziehung gesetzt werden, um so die spezifischen Qualitäten des Faches als auch Bezüge zur beruflichen Praxis zu verdeutlichen.
Literatur: Bausinger, Hermann: Volkskunde. Von der Altertumsforschung zur Kulturanalyse. 3. Aufl. Tübingen 1999. – Brednich, Rolf W. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. Aufl. Berlin 2001. – Gerndt, Helge: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende. 3. Aufl. Münster u.a. 1997. – Göttsch, Silke, Albrecht Lehmann (Hg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001. – Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. 3. Auf. München 2006. – Warneken, Bernd Jürgen: Ethnographie popularer Kulturen. Eine Einführung. Wien u.a. 2006.

DR. RAINER WEHSE
Einführung in die Volkskunde (Grundkurs)
2-stündig, Mi. 10-12, Ludwigstr. 25, D2a,  Max. 50 Teilnehmer, Anmeldung im Geschäftszimmer oder online
Der Grundkurs bildet eine Einführung in wichtige Gebiete volkskundlicher Forschung: zum Beispiel „Aberglaube“, Brauch, Erzählen, Kleidung, Körpersprache, Nahrung, Volksmedizin und anderes mehr. Volkskunde ist eine empirisch, historisch und vergleichend arbeitende Wissenschaft, die sich mit kulturellen Erscheinungen im weitesten Sinne befasst, welche uns (tagtäglich) umgeben.
Literatur: Helge Gerndt: Studienskript Volkskunde. Münster, New York u.a. 31997.Stand: 16.07.2009, Änderungen vorbehalten!

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MÜNCHNER VEREINIGUNG FÜR VOLKSKUNDE

Freunde des Instituts für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität e.V.Was ist die MVV?Im Jahr 1983 von ehemaligen Absolventen des Instituts für deutsche und vergleichende Volkskunde der Universität München gegründet, war die Hauptaufgabe der Münchner Vereinigung für Volkskunde zunächst die Herausgabe von Dissertationen. Seit 1996 erscheint die Reihe „Münchner Beiträge zur Volkskunde“ beim Waxmann-Verlag; sie ist mittlerweile auf  deutlich über 30 Bände angewachsen. Die MVV unterstützt die wissenschaftliche und pädagogische Arbeit des Instituts für Volkskunde / Europäische Ethnologie der Universität. Außerdem organisiert die MVV Veranstaltungen zu Fachthemen, die das Angebot des Instituts sinnvoll ergänzen und auch für nichtstudentische Mitglieder attraktiv sind. Die MVV ist offen für Studierende und Absolventen der Volkskunde oder verwandter Fächer und für alle, die an volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Themen interessiert sind.Auszug aus der VereinssatzungDie Mitgliedschaft ist schriftlich zu beantragen. Der Jahresbeitrag beträgt € 20, für Studierende und Arbeitssuchende € 10, und ist spätestens bis zum 31. Juli des laufenden Jahres per Überweisung zu entrichten. Die Mitgliedschaft endet durch schriftliche Austrittserklärung mit vierteljährlicher Kündigungsfrist zum Schluss des Kalenderjahres. Der Verein dient steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO.Als Mitglied werden Sie mehrmals im Jahr eingeladen zu Vorträgen und Diskussionen, Ausflügen und Exkursionen, Führungen durch Museen und Sonderausstellungen

Das MVV-Programm der letzten Jahre (Auswahl)

Exkursionen mit geführten Besichtigungen⋅ Geschichte der Frauen in Bayern. Ingolstadt⋅ Freilichtmuseum Jexhof. Fürstenfeldbruck⋅ EXPO 2000. Hannover⋅ Jüdisches Kulturmuseum mit Synagoge. Augsburg⋅ Schlesienreise: Görlitz, Breslau⋅ Auswanderung aus Bayern nach Amerika seit 1683. Nördlingen⋅ Über Straubing nach Wien. Sammlung Kriss, Erinnerungskulturen in Wien, VolkskundemuseumVorträge⋅ Die Münchnerinnen und ihre Tracht⋅ Islemeler - Stickereinen aus anatolischen Aussteuertruhen⋅ Springerstiefel und Flowershirt - Mode und Politik⋅ Aus der Mitte Europas. Perspektiven eines europäischen Fachs⋅ Vermessung und Vermessenheit. Ein AlpenkapitelFührungen in Münchner Institutionen (und Umgebung)⋅ Der Ton - Das Bild. BR-Funkhaus⋅ Jüdisches Leben in München. Stadtrundgang⋅ Die Haci Bayram Moschee. Pasing⋅ Tibetisch-buddhistisches Zentrum „Aryatara Institut“⋅ Mythos Bayern. Münchner Stadtmuseum

Was bietet die MVV darüber hinaus?Den Studierenden die Möglichkeit, Fachkollegen in "Amt und Würden" zwanglos kennenzulernen. Bei solchen Gesprächen sind schon manche Praktikumsplätze und sogar Verträge vergeben worden.Den Ehemaligen die sinnvolle Alternative zum oft gewünschten und nie zustande gekommenen Volkskundler-Stammtisch. Den volkskundlich Interessierten den Kontakt zu Fachleuten, die ihr Wissen und ihre Kenntnisse gerne teilen. Diese Veranstaltungen werden von der MVV finanziell getragen oder zumindest großzügig unterstützt. Als Mitglied erhalten Sie außerdem Ermäßigungen auf die Buchreihe „Münchner Beiträge zur Volkskunde“, mit der Sie nicht einfach nur Ihr Bücherregal bereichern, sondern vielmehr Ihre volkskundliche Bibliothek um wichtige Neuerscheinungen aus einem äußerst breiten Themenspektrum ergänzen können.

Was kostet die MVV?
für Studierende und Arbeitssuchende: 10,- EURO im Jahr, für alle anderen: 20,- EURO im Jahr
Der Verein dient steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO.
Anmeldeformular unter http://www.volkskunde.uni-muenchen.de/koops/mvv/kontakt/index.html
KontoverbindungMünchner Vereinigung für Volkskunde e.V.Stadtsparkasse München, BLZ 70150000, Konto 901224295

Kontakt
Münchner Vereinigung für Volkskundec/o Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie
Ludwigstr. 25D - 80539 München
Tel.: +49 (0) 89 / 2180 - 2348Fax: +49 (0) 89 / 2180 - 3507
E-Mail: volkskunde@lrz.uni-muenchen.de
Internet: http://www.volkskunde.uni-muenchen.de/koops/mvv/index.html

Vorstand:

  • Erster Vorsitzender: Prof. Dr. Helge Gerndt
  • Zweite Vorsitzende: Dr. Gabriele Wolf
  • Kassier: Dr. Sabine Hess
  • Schriftführerin: Dr. Daniella Seidl
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FACHSCHAFT VOLKSKUNDE/EUROPÄISCHE ETHNOLOGIE

Die Fachschaft des Instituts für Volkskunde/Europäische Ethnologie bildet eine Schnittstelle zwischen Studierenden und Dozierenden, mit deren Hilfe die Studierenden die Möglichkeit besitzen, Institut, Lehre und zusätzliche Veranstaltungen (wie Exkursionen, Vorträge, Feiern) mitzugestalten. Hierzu schickt die Fachschaft z.B. Vertreter in den Fakultätskonvent, wo u.a. über die Vergabe eines bestimmten Teils der Studienbeiträge entschieden wird. Außerdem unterstützt die Fachschaft alle Studierenden mit Informationen über Lehrveranstaltungen, aktuelle Institutsaktivitäten, Termine, fachbezogene Studienangelegenheiten, Aktivitäten der Arbeitsgruppen und Raumänderungen per E-Mail-Verteiler (siehe unten), Aushängen an der Institutsbibliothek und am Schwarzen Brett. Außerdem werden die legendären Feiern von der Fachschaft geplant, organisiert und umgesetzt. FachschaftstreffenWährend des Semesters finden in der Regel mehrere Fachschaftstreffen statt, zu dem alle interessierten Studierenden eingeladen sind. Über den E-Mail-Verteiler der Fachschaft werden alle Studierenden über die Termine informiert.„Bier in der Bib“Informationsabend für alle Erstsemester mit Orientierungsspaziergang und anschließenden Snacks, Getränken und  Gesprächen beim gemütlichen Beisammensein in der Instituts-BibliothekTermin: wird zu Anfang des Semesters bekanntgegeben, Treffpunkt: Volkskunde/Europäische Ethnologie-Bibliothek (Ludwigstr. 25, Raum E 020)

Kontakt / Information:

In der Regel befinden sich die meisten Fachschaftsmitglieder im Vorraum der Volkskunde/Europäische Ethnologie-Bibliothek (Ludwigstr. 25, Raum E 020), ansonsten ist eine Kontaktaufnahme jederzeit per E-Mail möglich: fachschaftvolkskunde@gmx.de Um in den E-Mail-Verteiler der Fachschaft aufgenommen zu werden, schickt man an die oben genannte E-Mail-Adresse eine Mail mit vollem Namen und E-Mail-Kontakt.Anregungen, Ideen, Wünsche, Kritik, Mitarbeit und Aktivität aller Studierenden sind jederzeit willkommen und erwünscht.

WEITERE AKTIVITÄTEN

Stammtisch

Seit dem Sommersemester 2007 gibt es einen regelmäßigen Stammtisch, zu dem alle Interessierten eingeladen sind: jeweils jeden zweiten Dienstag während des Semesters, nach dem Institutskolloquium, ab 19.30 Uhr im Charivari (Türkenstr. 92, 80799 München)

Diskussionsabend: „Kulturwissenschaft & Praxis“

Einmal pro Semester organisiert die Fachschaft eine Diskussionsveranstaltung, bei der Absolventen und Praktiker unseres Faches gemeinsam mit Studierenden über Qualifikationen und konkrete Tätigkeitsfelder, die mit einem abgeschlossenen Studium der Volkskunde/Europäischen Ethnologie zu erreichen sind, diskutieren. Die Gespräche bieten die Möglichkeit, mehr über die Anforderungen und Möglichkeiten der Praxis zu erfahren, einen Einblick in verschiedene Praxisfelder zu erhalten und direkte Kontakte (z.B. für Praktika) zu knüpfen. Aushänge und E-Mail-Ankündigungen werden im Laufe des Semesters über Gäste, Veranstaltungsort und -datum informieren.Gäste im Sommersemester 2007: Kulturarbeit: Jana Binder (Goethe-Institut München), Museumswesen: Astrid Pellengahr (Stadtmuseum Kaufbeuren), Erwachsenenbildung: Christoph Köck (Bayerischer Volkshochschulverband); Gäste im Wintersemester 2007/2008: Printmedien/PR: Christina Centner (Pressestelle Landratsamt Erding), Hörfunk: Carola Zinner (Bayerischer Rundfunk), Kai Frohner (Bayerischer Rundfunk / Dozent Journalistenschule)

Sprach-Tandem

Um an einer regelmäßigen Verbesserung Eurer Sprachkenntnisse zu arbeiten oder sogar eine Sprache komplett neu zu lernen, hat die Fachschaft eine organisatorische Plattform für Sprachtandems geschaffen. Im Vorraum der Institutsbiliothek hängt eine Liste aus, in der sich jeder Student eintragen kann, wenn er einen Sprachpartner/eine Sprachpartnerin sucht. Oder aber nachsehen will, ob jemand eine gewünschte Sprache anbietet. Die Liste beinhaltet Name, Sprachwunsch, Sprachangebot und E-Mailadresse und dient somit dem Kontaktaufbau zwischen Kommilitonen und Kommilitoninnen. Mittlerweile finden sich dort übrigens nicht nur Englisch-, Deutsch-, Spanisch, Französisch- und Italienisch-Angebote, sondern auch einige osteuropäische und asiatische Sprachen.

Zwischenprüfungstutorium

Als zusätzliche Vorbereitung auf die Zwischenprüfung organisiert die Fachschaft jedes Semester ein Tutorium. Hierbei können alle Arten von Fragen an Kommilitoninnen und Kommilitonen gestellt werden, die die Prüfung bereits hinter sich haben. Außerdem besteht die Möglichkeit sich mit anderen „Prüflingen“ zusammen zu tun, Lerngruppen zu bilden und Fragen gemeinsam zu klären.

Sonstige Arbeitsgruppen/Projekte

In vergangenen Semestern haben sich aus der Fachschaft heraus immer wieder Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten herausgebildet, z.B. zum Thema Film+Foto, Praktikum+Ausland und der Fachschaftszeitschrift „Metamorphosen“. Leider ruhen derzeit diese Aktivitäten. Wenn jemand Lust und Zeit hat sich im Rahmen eines dieser Themen zu engagieren oder ein neues Projekt initiieren möchte, so ist dies jederzeit möglich.Alle interessierten Studierenden sind dazu eingeladen, an allen Aktivitäten und Veranstaltungen teilzunehmen!

Gute Gründe für ein Engagement in der Fachschaft

  • die Chance, das „Innenleben“ und die Funktionsweise des Systems Universität näher kennen zu lernen (z.B. durch Teilnahme an Konvents-, Instituts- oder Fakultätssitzungen)
  • die Chance, Hochschulpolitik aktiv mitzugestalten (z.B. durch Mitsprache beim Einsatz von Studienbeiträgen, Vorschläge für Lehrveranstaltungen, etc.)
  • die Chance, Wissen und Kenntnisse in konkrete Projekte umzuwandeln (z.B. journalistisches Know-How im Rahmen einer Fachschaftszeitschrift, Marketing-Know-How im Rahmen von Veranstaltungsbewerbung, Film- und Fototechniken im Rahmen von Wettbewerben und Ausstellungsprojekten)
  • die Chance, organisatorische Fähigkeiten aufzubauen und umzusetzen (z.B. Planung und Umsetzung von Veranstaltungen, Hüttenwochenenden, Parties, etc.)
  • die Chance, Formen und Inhalte von Kommunikation (Studenten/-innen – Student/-Innen bzw. Student/-Innen – Dozent/-Innen) mitzuerleben und mitzugestalten→ die Chance, Diskussionsfähigkeit zu erlernen, zu verbessern und einzusetzen (z.B. bei Entscheidungssituationen innerhalb der Fachschaftssitzungen)