Institut für Empirische Kulturwissenschaften und Europäische Ethnologie
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Pascal Momboisse: „Unter Münchner Himmel" – Oder wieviel ein überfülltes Lager mit Menschenwürde zu tun hat

„Man sieht unzählige Menschen auf dem Boden, sie liegen im Gras, auf Asphalt, auf Pflaster. Viele schlafen oder dösen, meist nur auf und unter dünnen Decken, wenn überhaupt. Bayernkaserne im Oktober 2014“ (SZ 12.10.2014). Diese und ähnliche Sätze waren im September und Oktober 2014 beinahe täglich in Tageszeitungen aus dem süddeutschen Raum und darüber hinaus zu lesen.
Die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Münchner Bayernkaserne ist ein Synonym für überfüllte Lager und das Scheitern der deutschen Asylpolitik geworden. Über kaum eine andere Einrichtung wurde in der Presse im Jahr 2014 so viel berichtet wie über die ehemalige Militärkaserne. Doch worum geht es bei der medialen Berichterstattung über die „Notsituation“ in der Bayernkaserne? Welche Probleme werden hierbei thematisiert und welche verdeckt? Anhand ausgewählter Zeitungsartikel habe ich die verschiedenen Diskussionsstränge um Probleme mit und für Flüchtlinge nachgezeichnet. Dabei habe ich gezeigt, wie der Fokus der Medien sich mehrfach gewandelt hat. In einem weiterem Schritt habe ich die Narrationen herausarbeiten, die der Berichterstattung über das überfüllte Erstaufnahmelager zugrunde liegen.